DFL-Berichte 24/25

Spieler von RB Leipzig jubeln im weißen Trikot nach einem Treffer. (Foto)Spieler von RB Leipzig jubeln im weißen Trikot nach einem Treffer. (Foto)

Benchmark-Report

Der Benchmark-Report ist eine Analyse sportlicher Daten der Bundesliga, 2. Bundesliga und ausgewählter internationaler Ligen. Er ermöglicht Vergleiche und gibt Aufschluss über Trends. Basis für die Erstellung des Berichts sind unter anderem die Offiziellen Spieldaten.

Harry Kane bejubelt ein Tor im weißen FC Bayern München Trikot, mit offenem Mund und Fingerguns. (Foto)
Credit: Imago/Silas Schueller/DeFodi

Europäische Spitze

Spieler vom SV Werder Bremen und 1. FC Union Berlin kämpfen um einen anfliegenden Fußball in der Luft. (Foto)

Mit Köpfchen

Zwei Spieler, einer vom SC Freiburg im roten Trikot und einer vom 1. FC Heidenheim im hellen Torwarttrikot, umarmen sich nach dem Spiel auf dem Platz. (Foto)
Credit: Imago/Eibner

Fair Play

Ein RB Leipzig Spieler im weißen Trikot mit dem roten Bullen-Logo läuft dem Ball entgegen, während Gegenspieler in dunkelroten Trikots im Hintergrund zu sehen sind. (Foto)

Und Action!

Leopold Querfeld im roten Union Berlin Trikot springt jubelnd in die Luft – fast so, als würde er gleich abheben wie ein Superheld vor der jubelnden Fankurve. (Foto)
Credit: Imago/Eibner

Die Spieler der Saison

Torwart Tyler Doğan streckt sich im türkisfarbenen Holstein Kiel Trikot nach einem Schuss, während der Ball direkt vor seinen Händen auftaucht und Spieler im Hintergrund reagieren. (Foto)

Mannschaften der Saison

Aurélio Buta von Eintracht Frankfurt klatscht nach dem Spiel den Fans im Stadion zu, während die Kurve voller Fahnen jubelt. (Foto)

Tendenz

Nick Woltemade vom VfB Stuttgart jubelt gemeinsam mit seinen Teamkollegen nach einem Tor im weißen Trikot. (Foto)

Joker

Harry Kane vom FC Bayern München strahlt mit der 'kicker' Torjägerkanone Trophäe in der Hand und zu ihm gedrehtes iPhone in der anderen – ein typischer „neuer Rekord, erstmal ein Foto“-Moment. (Foto)
Donyell Malen von Borussia Dortmund steht mit den Fäusten in die Hüften gestemmt auf dem Platz – ein Auftritt wie ein Superheld in Gelb-Schwarz (Foto)
Patrik Schick von Bayer Leverkusen im Zweikampf mit Julian Weigl von Borussia Mönchengladbach – Zwei, die sich im Mittelfeld nichts schenken. (Foto)

Europäische Spitze

Mehr Tore als in jeder anderen Top-Liga

Die Bundesliga war erneut die torreichste Top-Liga Europas. 959 Treffer entsprechen einer durch­schnittlichen Trefferquote von 3,1 pro Spiel. Damit war die Bundesliga die einzige europäische Top-Liga, in der mehr als 3 Tore pro Partie fielen.

Die Bundesliga bestätigt damit ihren Unterhaltungswert auf hohem Niveau. Der Toreschnitt entspricht exakt dem Mittel der letzten fünf Spielzeiten, in denen insgesamt 4.797 Tore fielen. In keiner anderen der europäischen Top-Liga Europas ist das Fünf-Jahres-Mittel so hoch.

insgesamt 4.797 Tore

fielen in den letzten fünf Spielzeiten

Die 2. Bundesliga 2024/25 steht mit 3,0 Treffern pro Partie (925) ebenfalls für spekta­kulären Sport – mit mehr erzielten Treffern als die französische Ligue 1 (2,98), Englands Premier League (2,93), die spanische La Liga (2,62) und die Serie A aus Italien (2,56).

Top 3 Torjäger der Saison 2024/25 in Slideshow in der Reihenfolge: Kane, Guirassy, Schick
Credit: Imago/Brauer-Fotoagentur

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Credit: Imago/Eibner

Mit Köpfchen

So fallen die Treffer

Im deutschen Profifußball werden Tore besonders häufig mit dem Kopf erzielt. In der 2. Bundesliga fielen 16,8 Prozent aller Treffer per Kopfball, in der Bundesliga waren es 15,8 Prozent. Diese Quoten sind höher als in den anderen europäischen Top-Ligen. Kein anderer Verein war in der Saison 2024/25 per Kopf so gefährlich wie der Hamburger SV. Die Rothosen erzielten 21 ihrer 78 Saisontore per Kopf.

752 Treffer aus dem Spiel

Rekord seit Beginn der Datenerfassung

Zugleich präsentierte sich die Bundesliga enorm spielstark. 752 aus dem laufenden Spiel heraus erzielte Treffer waren eine neue Rekordmarke seit Beginn der Datenerfassung 1992. Standard­situationen spielten dagegen nur eine untergeordnete Rolle, die Anzahl der Tore nach ruhenden Bällen war sowohl absolut (207) als auch anteilig (22 Prozent) so niedrig wie nie seit 1992.

Besonders gering sind die Quoten in Deutschland mit Blick auf Treffer in der Nachspielzeit. Der Anteil von 2,2 Prozent an den Toren der Bundesliga und 2,9 Prozent in der 2. Bundesliga ist niedriger als in den anderen europäischen Topligen – Spitzenreiter hier ist die Ligue 1 mit 4,4 Prozent.

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Matus Bero vom VfL Bochum im hellblauen Trikot und Eric Smith vom FC St. Pauli üben gemeinsam für den dreibeinigen Wettlauf. (Foto) Credit: Imago/Eibner

Fair Play

Weniger Fouls und Elfmeter

Die Anzahl der Fouls am Gegner ist in der Bundesliga erneut gesunken. Insgesamt 6.272 Foulspiele waren so wenige wie nie zuvor seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 1992. Beachtlich ist auch der historische Trend: Rund um die Jahrtausendwende gab es zumeist deutlich mehr als 12.000 Fouls pro Saison – also doppelt so viele wie 2024/25.

Dazu passt, dass mit 113.738 Zweikämpfen so wenige wie nie zuvor seit Beginn der Datenerfassung registriert wurden. Das Team mit den wenigsten Zweikämpfen war der FC St. Pauli (5.831), der VfL Bochum 1848 führte die meisten Duelle (7.102).

Wer war der zweikampfstärkste Spieler der Saison 2024/25?

Richtige Antwort!

Jonathan Tah

Jonathan Tah (in der Saison 2024/25 Bayer 04 Leverkusen) gewann 78 Prozent seiner Zweikämpfe. Mehr über die zweikampfstärksten Spieler gibt es hier.

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Joshua Kimmich vom FC Bayern München holt sich den Ball mit voller Kontrolle aus der Luft. (Foto)
Florian Kainz vom 1. FC Köln im weißen Heimtrikot im Zweikampf mit Jan Elvedi vom 1. FC Kaiserslautern. (Foto)
Spielszene mit dichtem Gedränge im Strafraum: Mehrere Spieler des FC St. Pauli in braunen Trikots stehen Holstein-Kiel-Spielern im blauen Trikot gegenüber. (Foto)

Und Action!

Spitzenwerte bei Torschüssen und Ballaktionen

In keiner europäischen Top-Liga gab es mehr packende Torszenen als in der höchsten deutschen Spielklasse. Die Bundesligisten gaben im Schnitt 26,1 Torschüsse pro Partie ab (beide Teams pro Partie zusammen). Diesen Spitzenwert im internationalen Vergleich hätte beinahe auch die Premier League erreicht (25,9). In La Liga gab es mehr als 2 Torschüsse weniger pro Spiel.

Besonders abschlussfreudig war der FC Bayern München. Die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany gab durchschnittlich 19 Torschüsse pro Spiel ab, so viele wie kein anderes Team in den europäischen Top-Ligen. Großen Tordrang entwickelte auch der Meister der 2. Bundesliga. Der 1. FC Köln gab 2024/25 mehr Torschüsse pro Spiel ab (fast 17) als jede Mannschaft aus der Serie A und auch mehr als Real Madrid und Manchester City.

26,1 Torschüsse pro Spiel

Spitzenwert aller Top-Ligen in Europa

Bei den Strafraumaktionen pro Spiel verteidigte die Bundesliga (48,5) Rang zwei hinter der Premier League (52,9), auch wenn die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr in beiden Ligen leicht nach unten ging.

Die Spielfreude der Bundesligisten spiegelt auch das Ranking der Einzelspieler nach Ballaktionen wider. Im Vergleich der Spieler aus den europäischen Topligen befinden sich gleich vier Akteure aus der Bundesliga unter den ersten sechs. Joshua Kimmich vom FC Bayern München war so oft am Ball wie kein anderer Spieler (119 Ballaktionen pro Spiel), dazu gesellen sich noch sein Vereinskollege Minjae Kim (93/Rang 4) sowie Leverkusens Granit Xhaka (92/5) und Stuttgarts Angelo Stiller (90/6).

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Die Spieler der Saison

Bundesliga Match Facts

Wie schon in der Vorsaison war Harry Kane der Spieler mit dem höchsten Expected-Goals-Wert (xG): 22,5. Der Stürmer des FC Bayern München erzielte sogar mehr Tore, als rein statistisch zu erwarten gewesen wäre und sicherte sich mit 26 Treffern die Torjägerkanone.

Leopold Querfeld vom 1. FC Union Berlin begeisterte am 30. Spieltag gegen den VfB Stuttgart mit einem Kunstschuss. Seinen zweiten Bundesliga-Treffer überhaupt erzielte er aus einer Distanz von 34 Metern. Mit einer Torwahrscheinlichkeit von 1,2 Prozent war es das unwahrscheinlichste Tor seit Beginn der Erfassung des Match Facts xGoals in 2020/21.

Patrik Schick erzielte 6,6 Tore mehr als gemäß xG-Wert zu erwarten waren und verzeichnete damit die mit Abstand beste Abschluss-Effizienz aller Bundesliga-Spieler. Der tschechische Stürmer von Bayer 04 Leverkusen traf in der laufenden Saison mit annähernd jedem dritten Torschuss (65 Torschüsse, 21 Tore). Im Torjäger-Ranking belegte Schick Rang 2 gemeinsam mit Serhou Guirassy von Borussia Dortmund.

Der effizienteste Torwart war Péter Gulácsi von RB Leipzig. Die Anzahl seiner Paraden überstieg den statistisch zu erwartenden Wert (xSaves) um 7,8. Gulacsi spielte zudem am häufigsten zu Null, insgesamt 14 Mal.

Den Geschwindigkeitsrekord von 37,16 km/h in der Bundesliga ersprintete Jean-Mattéo Bahoya von Eintracht Frankfurt am 26. Spieltag. Als erster und bislang einziger Spieler seit Beginn der Daten­erfassung 2011 knackte er die 37-km/h-Marke.

Leroy Sané erzielte am 17. Spieltag für den FC Bayern München mit seinem ersten Treffer beim 5:0 gegen die TSG Hoffenheim das Tor mit der höchsten Schussgeschwindigkeit (130 km/h).

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Mannschaften der Saison

Bundesliga Match Facts

Der FC Bayern München führt das Bundesliga-Ranking bei den xGoals (88,2) wie bereits in den Vorjahren an. Die Münchener erzielten zugleich die meisten Tore ligaweit (99) und erreichten damit die historisch dritthöchste Torausbeute der Bundesliga-Geschichte. 1971/72 hatten die Bayern 101 Mal getroffen. In der Spielzeit 2019/20 erreichten die Münchner zum zweiten Mal die 100-Tore-Marke, verpassten ihren Rekord aber knapp.

Bei der Abschluss-Effizienz gab es eine große Überraschung. Holstein Kiel, Absteiger am Ende der Saison, gab ligaweit die wenigsten Torschüsse ab (365), machte aus den wenigen Möglichkeiten aber viel. Die Kieler erzielten 49 Saisontore, 5 mehr als statistisch zu erwarten gewesen wäre, und sicherten sich damit im Effizienz-Ranking Platz 4 hinter den Champions-League-Teilnehmern FC Bayern München, Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund.

Bei der Balleroberungszeit landete der FC Bayern München mit durchschnittlich 12,7 Sekunden auf Platz 1. Der Deutsche Meister hatte den Ball damit nach einem Ballverlust im Schnitt fast eine Sekunde schneller wieder in den eigenen Reihen als jeder andere Bundesligist. Wenig überraschend sind die beiden Spitzenteams in diesem Ranking auch die Teams mit dem ligaweit meisten Ballbesitz (FC Bayern: 64 Prozent, Borussia Dortmund: 58 Prozent). Taktisch interessant: Der FC Bayern stand in seiner ersten Saison unter Trainer Vincent Kompany so hoch wie nie zuvor seit Beginn der detaillierten Erfassung von Positionsdaten im Jahr 2011 – im Schnitt lagen 43,3 Meter zwischen dem letzten Abwehrspieler und der Torauslinie.

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Tendenz

Heimsiege werden seltener

In der Saison 2024/25 gab es fast so viele Auswärtssiege (111) wie Heimsiege (118). In der Bundesliga-Historie gingen die Gästeteams nur in der „Corona-Saison“ 2019/20 noch öfter als Sieger vom Platz (115 Mal). Besonders beeindruckend: Bayer 04 Leverkusen blieb 2024/25 in der zweiten Spielzeit nacheinander auswärts ohne Niederlage.

Gastgeber gewannen nur 38,6 Prozent der 306 Bundesliga-Spiele – erstmals in der Bundesliga-Historie lag der Anteil an Heimsiegen damit unter 40 Prozent. Am 24. und 25. Spieltag gab es zwei Spieltage in Folge keinen Heimsieg, das ist historisch einmalig. Besonders schwer tat sich der FC St. Pauli im eigenen Millerntor-Stadion. Die Mannschaft erzielte in 17 Heimspielen nur zehn Tore und blieb zu Hause elf Mal ohne Treffer – am Ende stand dennoch der umjubelte Klassenerhalt für den Aufsteiger.

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Die Spieler des 1. FC Köln im roten Auswärtstrikot feiern gemeinsam ein Tor, während im Hintergrund ein Hoffenheimer im blauen Trikot enttäuscht wirkt. (Foto)

Joker

Einwechslungen als Erfolgsfaktor

Seit Mai 2020 sind in der Bundesliga fünf statt zuvor drei Spielerwechsel pro Partie erlaubt; eine Regeländerung, die sich auch nach Ende der Corona-Pandemie steigender Beliebtheit erfreut. Theoretisch 3.060 Spielerwechsel standen den Trainern 2024/25 zur Verfügung, 2.796 davon wurden genutzt – so viele wie nie zuvor seit Einführung der Regel.

Welcher Spieler erzielte in der Saison 2024/25 die meisten Jokertore?

Richtige Antwort!

Serge Gnabry

Serge Gnabry erzielte fünf seiner sieben Saisontreffer nach Einwechslungen.

145 Tore durch Einwechselspieler sind der historisch vierthöchste Wert. Die Einwechsel­spieler erzielten 15,1 Prozent aller Tore, nur in zwei Spielzeiten war der Anteil der Treffer durch sogenannte Joker noch höher. 17 Mal trafen Einwechselspieler für den FC Bayern München, beim VfB Stuttgart kamen 23 Prozent aller Torschützen von der Bank.

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