DFL-Wirtschaftsreport 23/24

In the image, there is a moment being captured at what appears to be an awards ceremony or end-of-season festivities for a football (soccer) team. A group of players, distinguished by their jerseys and medals around their necks, are congregated together in celebration. Some players are giving the impression of applauding, while others have their arms raised in a gesture that could be interpreted as victory or jubilation. There is one player who stands out from the others; he is standing slightly apart from the group and appears to be holding up his trophy with a mix between relief and joy. The team's name on his jersey, "Chelsea," suggests it might be the Chelsea football club.
The photo captures this moment with the people in focus, and there are banners in the background that feature what seems to be sponsor or event logos, contributing to the festive atmosphere of the occasion. The text on the left side of the image is very small and not clear enough to be read.

Football as it’s meant to be: Das war die Saison 2023/24

Elf Jahre lang hat der FC Bayern München seine Verfolger verzweifeln lassen. Sind diese Bayern überhaupt zu bezwingen? Die Saison 2023/24 brachte die Antwort: Ja, es ist möglich. Bayer 04 Leverkusen entriss den Bayern nicht nur den Titel, sondern sicherte sich diese erste Meisterschaft der Clubgeschichte auf beeindruckende Art und Weise. Denn ungeschlagen blieb der FC Bayern selbst in seinen stärksten Spielzeiten nicht, die Werkself hingegen schon. 34 Spieltage ohne eine einzige Niederlage waren ein Novum in der Ligahistorie.

Zu einer besonderen Geschichte wurde die Fabelsaison der Leverkusener auch durch Trainer Xabi Alonso. Der Spanier formte die Werkself zu einem spielstarken Team, das auch defensiv überzeugte – nur 24 Gegentore waren der beste Wert der Liga. Zudem stimmte die Mentalität. Selbst in Spielen, in denen es eng wurde, waren es ein ums andere Mal späte Treffer, die zu einem Sieg oder wenigstens zu einem Unentschieden führten. Acht Mal traf die Werkself in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte.

Die 90 Punkte, die Leverkusen am Ende auf dem Konto hatte, täuschen etwas darüber hinweg, dass auch der FC Bayern mit 72 Punkten sehr stark unterwegs war. Selbst die herausragenden 36 Treffer, mit denen sich Stürmerstar Harry Kane in seiner ersten Saison für die Münchener zum besten Torjäger der Bundesliga krönte – seine 44 Scorer-Punkte waren sogar mit Abstand der beste Wert in Europas Top-Ligen –, verhalfen dem FCB diesmal nur zu Platz drei.

Warum nur Platz drei? Da war ja auch noch der VfB Stuttgart, der in der Vorsaison erst in der Relegation den Klassenerhalt geschafft hatte und mit Trainer Sebastian Hoeneß in der neuen Spielzeit durchstartete. 73 Punkte sicherten den Schwaben die Vizemeisterschaft, Angreifer Serhou Guirassy trug 28 Tore dazu bei, war Harry Kane damit lange auf den Fersen. Insgesamt brachten es die Clubs der Bundesliga auf 985 erzielte Tore (3,2 pro Partie) – Rekordwert in diesem Jahrtausend.

Die schönsten Tore der Bundesliga-Saison 2023/24

Als wären das nicht schon genug außergewöhnliche Leistungen für eine Saison, so schaffte auch noch der 1. FC Heidenheim Unglaubliches: Der Aufsteiger, als Außenseiter gestartet, landete in seiner ersten Bundesliga-Saison überhaupt auf Rang acht und qualifizierte sich damit für die UEFA Conference League. Europäischer Fußball an der Brenz – ein Riesenerfolg für die Mannschaft von Frank Schmidt. Seit 2007 ist er bereits Trainer in Heidenheim, führte den Verein von der fünften Liga bis in den europäischen Wettbewerb.

Weniger euphorisch war die Stimmung über weite Teile der Saison beim 1. FC Union Berlin, der sich nach der Champions-League-Qualifikation in der Vorsaison im Abstiegskampf wiederfand. Auf dramatische Art und in buchstäblich letzter Minute gelang der Klassenerhalt, denn Janik Haberer sorgte am 34. Spieltag mit einem Elfmeter-Nachschuss in der Nachspielzeit für den 2:1-Erfolg gegen Freiburg, sodass sich die Eisernen Platz 15 sicherten.

In die Relegation musste der VfL Bochum 1848. Für den Verein aus dem Ruhrpott sollten die Hoffnungen auf den Klassenerhalt sogar noch aussichtsloser erscheinen als für die Berliner. Das Hinspiel an der Castroper Straße verlor der VfL mit 0:3 gegen den Zweitliga-Dritten Fortuna Düsseldorf. Doch wer gedacht hatte, damit wäre der Abstieg besiegelt, sollte sich täuschen. Im Rückspiel in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt glich Bochum das Ergebnis durch einen 3:0-Auswärtssieg wieder aus und gewann 6:5 im Elfmeterschießen.

Keinen Klassenerhalt gab es 2023/24 für den 1. FC Köln und den SV Darmstadt 98. Sowohl der FC als auch die Lilien mussten den Abstieg in die 2. Bundesliga antreten – und auch dort ging es in dieser Spielzeit spannend zur Sache.

Bundesliga Abschlusstabelle 2023/24

 

 

 

Spiele

S

U

N

Tore

Diff.

Punkte

1.

Bayer 04 Leverkusen

34

28

6

0

89:24

+65

90

2.

VfB Stuttgart

34

23

4

7

78:39

+39

73

3.

FC Bayern München

34

23

3

8

94:45

+49

72

4.

RB Leipzig

34

19

8

7

77:39

+38

65

5.

Borussia Dortmund

34

18

9

7

68:43

+25

63

6.

Eintracht Frankfurt

34

11

14

9

51:50

+1

47

7.

TSG Hoffenheim

34

13

7

14

66:66

0

46

8.

1. FC Heidenheim 1846

34

10

12

12

50:55

–5

42

9.

SV Werder Bremen

34

11

9

14

48:54

–6

42

10.

Sport-Club Freiburg

34

11

9

14

45:58

–13

42

11.

FC Augsburg

34

10

9

15

50:60

–10

39

12.

VfL Wolfsburg

34

10

7

17

41:56

–15

37

13.

1. FSV Mainz 05

34

7

14

13

39:51

–12

35

14.

Borussia Mönchengladbach

34

7

13

14

56:67

–11

34

15.

1. FC Union Berlin

34

9

6

19

33:58

–25

33

16.

VfL Bochum 1848

34

7

12

15

42:74

–32

33

17.

1. FC Köln

34

5

12

17

28:60

–32

27

18.

SV Darmstadt 98

34

3

8

23

30:86

–56

17

Das Leistungsniveau in der 2. Bundesliga ist traditionell auf einem hohen Niveau, viele Clubs machen sich jede Saison Hoffnung auf einen der begehrten Aufstiegsplätze. Die Oberhand behielt dabei zum ersten Mal überhaupt Holstein Kiel. Die Störche qualifizierten sich mit 68 Punkten für ihre Bundesliga-Premiere und wurden zugleich zum ersten Bundesligisten aus Schleswig-Holstein.

Noch einen Punkt mehr als die Kieler holte der FC St. Pauli. Für den Club aus Hamburg war es bereits der sechste Bundesliga-Aufstieg, allerdings der erste als Meister der eingleisigen 2. Bundesliga. Die Kiezkicker hatten sich die Meisterfeier redlich verdient. Mit 20 Siegen in 34 Spielen stellte St. Pauli einen neuen Vereinsrekord in der 2. Bundesliga auf, auch die insgesamt 69 Zähler waren die beste Ausbeute in der Geschichte des Clubs.

Des einen Freud war des anderen Leid in Hamburg. Denn der Stadtrivale hatte als Tabellenvierter knapp das Nachsehen. Durch die Aufstiege von Kiel und St. Pauli wurde der HSV zu dem Team, das aktuell am längsten ohne Unterbrechung in der 2. Bundesliga spielt.

Insgesamt fielen in der Saison 2023/24 in der 2. Bundesliga 947 Tore. Es war die torreichste Saison seit 22 Jahren. Die nach gefallenen Treffern spektakulärste Partie lieferten der 1. FC Magdeburg und Hertha BSC. 6:4 hieß es am Ende aus Magdeburger Sicht. Es war nicht nur das torreichste Spiel der Saison, sondern auch ein historisches, denn der FCM wurde zum ersten Team in der Zweitliga-Geschichte, das trotz viermaligen Rückstands noch gewann.

Mit 947 Treffern

war die Spielzeit 2023/24 der 2. Bundesliga die torreichste seit 22 Jahren.

Einen großen Anteil daran, dass so oft gejubelt werden durfte, hatten die drei Top-Torjäger: Robert Glatzel vom HSV, Haris Tabaković von Hertha BSC und Christos Tzolis von Fortuna Düsseldorf erzielten jeweils 22 Treffer und teilten sich somit den Titel des Torschützenkönigs.

Für einen anderen großen Torjäger war es die Abschiedssaison. Simon Terodde entschied sich im Alter von 36 Jahren, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Sein Ziel, den FC Schalke 04 ein weiteres Mal in die Bundesliga zu schießen, verpasste er, doch mit insgesamt 177 Toren geht er als bester Torjäger der 2. Bundesliga in die Geschichte ein.

Einen besonderen Platz in den Geschichtsbüchern verdienten sich nicht zuletzt die Schalker Fans. Im Schnitt kamen 61.000 von ihnen zu den Heimspielen, damit überboten die Königsblauen den Zweitliga-Rekord des HSV um mehr als 8.000 Zuschauer pro Partie. Kein Wunder, dass die 2. Bundesliga mit insgesamt fast neun Millionen Stadionbesuchern einen Zuschauerrekord aufstellte und im Schnitt (28.796) sogar besser besucht war als die französische Ligue 1. Die meisten Zuschauer aller europäischen Top-Ligen verzeichnete einmal mehr die Bundesliga mit 38.973 Stadionbesuchern pro Partie.

2. Bundesliga Abschlusstabelle 2023/24

 

 

 

Spiele

S

U

N

Tore

Diff.

Punkte

1.

FC St. Pauli

34

20

9

5

62:36

+26

69

2.

Holstein Kiel

34

21

5

8

65:39

+26

68

3.

Fortuna Düsseldorf

34

18

9

7

72:40

+32

63

4.

Hamburger SV

34

17

7

10

64:44

+20

58

5.

Karlsruher SC

34

15

10

9

68:48

+20

55

6.

Hannover 96

34

13

13

8

59:44

+15

52

7.

SC Paderborn 07

34

15

7

12

54:54

±0

52

8.

SpVgg Greuther Fürth

34

14

8

12

50:49

+1

50

9.

Hertha BSC

34

13

9

12

69:59

+10

48

10.

FC Schalke 04

34

12

7

15

53:60

–7

43

11.

SV Elversberg

34

12

7

15

49:63

–14

43

12.

1. FC Nürnberg

34

11

7

16

43:64

–21

40

13.

1. FC Kaiserslautern

34

11

6

17

59:64

–5

39

14.

1. FC Magdeburg

34

9

11

14

46:54

–8

38

15.

Eintracht Braunschweig

34

11

5

18

37:53

–16

38

16.

SV Wehen Wiesbaden

34

8

8

18

36:50

–14

32

17.

Hansa Rostock

34

9

4

21

30:57

–27

31

18.

VfL Osnabrück

34

6

10

18

31:69

–38

28