Der deutsche Lizenzfußball – das sind die 36 Proficlubs, der DFL e.V. und die DFL GmbH. Aber wie gestalten sich der organisatorische und der finanzielle Rahmen?
Mit dem Ziel der Selbstständigkeit des deutschen Lizenzfußballs haben die 36 Vereine und Kapitalgesellschaften der Bundesliga und 2. Bundesliga am 18. Dezember 2000 den Ligaverband gegründet. Mit der wachsenden wirtschaftlichen Stärke, sich ständig weiterentwickelnden Anforderungen sowie dem steigenden Interesse der Öffentlichkeit war die Erkenntnis gereift, dass die Proficlubs eine eigene Organisation benötigten, die damals als „Die Liga – Fußballverband e.V.“ ins Leben gerufen wurde. Auf der Generalversammlung 2016 haben die Clubs eine Änderung der Firmierung in DFL Deutsche Fußball Liga e.V. (kurz: DFL e.V.) beschlossen. So wurde auch namentlich eine Verbindung zur DFL Deutsche Fußball Liga GmbH (kurz: DFL GmbH) mit Hauptsitz in Frankfurt am Main hergestellt, die als 100-prozentiges Tochterunternehmen seit ihrer Gründung das operative Geschäft des DFL e.V. führt.
Dem DFL e.V. gehören stets jene Clubs als Mitglieder an, die in der jeweiligen Saison die entsprechende Lizenz erhalten und damit am Spielbetrieb der Bundesliga oder 2. Bundesliga teilnehmen. Der vorliegende DFL-Wirtschaftsreport 23/24 bildet in kumulierter Form die wesentlichen wirtschaftlichen Kennzahlen der Clubs ab, die in der Saison 2023/24 in der Bundesliga und 2. Bundesliga spielten.
Die DFL GmbH ist für die Organisation und Vermarktung des deutschen Profifußballs zuständig, um im Interesse der Proficlubs bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Unter anderem ist der DFL GmbH die Aufgabe übertragen, die aus den Spielen der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie dem Supercup und der Relegation resultierenden Medienrechte national und weltweit bestmöglich zu vermarkten. Die aus der Vermarktung erzielten Einnahmen kehrt schließlich der DFL e.V. als Vertragspartner der Rechteinhaber an die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga aus. Es handelt sich dabei um einen wesentlichen wirtschaftlichen Faktor: In der Saison 2023/24 machten allein die Erlöse aus der Vermarktung der Medienrechte an Spielen in nationalen und internationalen Wettbewerben rund 31 Prozent vom Gesamtumsatz der 36 Proficlubs aus. Der größte Teil dieser Medienerlöse entfällt auf Umsätze aus der zentralen Vermarktung der Rechte an Spielen der Bundesliga und 2. Bundesliga durch die DFL.
Der DFL e.V. selbst erhält für seine Tätigkeit eine prozentuale Organisationsabgabe von den nationalen und internationalen Medienerlösen sowie den Erlösen aus Sponsoring und Gruppenvermarktung – also von jenen Einnahmen, die zentral generiert werden. Im Wesentlichen finanziert der DFL e.V. daraus sein eigenes Budget inklusive der in Anspruchgenommenen Dienstleistungen der DFL GmbH.